diffus
nachts träume ich von dem, was mir fehlt.
wer gibt, weil er braucht, schöpft aus einer trüben quelle. (anselm grün)
"früher haben wir bei solchem wetter den tag im bett verbracht", sag ich.
keine rühmliche geschichte: ich hatte was mit einem verheirateten mann. er kam aus dem westen, hat im osten gearbeitet. in der woche möbliertes zimmer, am wochenende zu hause. ich fand es komisch, meinen kakau im café selbst zu bezahlen. so weit ging emanzipation eigentlich nicht. er sah gut aus. lecker. seine sachen kaufte seine frau für ihn. das wort "schnäppchen" war mir neu. als er alles seiner frau gebeichtet hat, habe ich mich getrennt. schuld muss man tragen, nicht abwälzen. das war am 3. oktober 1990 in erfurt.